Always remember. Never forget
Kurzbeschreibung des Projekts
Das Ensemble des Projekts „always rememeber. never forget“ widmet sich intensiv dem Erinnern mit verschiedenen künstlerischen Mitteln. Durch Recherche, Diskussion, Bewegung, Tanz, Körperarbeit und
Film wollen sie Geschichte mitten in München aufleben und greifbar werden lassen.
Eine Gruppe von Jugendlichen verschiedener Münchner Bildungseinrichtungen forscht, recherchiert und erarbeitet Performance-Möglichkeiten, die sich mit dem Nationalsozialismus in München auseinandersetzen – immer mit einem wachen Auge für aktuelle politische Tendenzen, Entwicklungen und Konflikte unserer Zeit. Unter dem großen Thema „Veränderung“ möchten wir performative Mahnmale erschaffen. Wie können wir vergessene Orte mitten in der Stadt aufspüren, uns aneignen, sie verändern und so anderen Menschen ins Bewusstsein rufen? Haben wir eigentlich alle ein Recht auf Erinnerung im Stadtraum?
Wie verstehen Sie Ihre Rolle als gesellschaftspolitische Akteurin oder Akteur im Feld der kulturellen Bildung?
Was ist dabei Ihre größte Herausforderung in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Polarisierung und wie gehen Sie damit um?
Wenn junge Menschen sich unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Begabung, Beeinträchtigung oder Glaubensrichtung mit dem Nationalsozialismus beschäftigen - schulartübergreifend in heterogenen Gruppen und mit künstlerischen Mitteln kann Geschichte sehr persönlich werden. Die künstlerische Erinnerungsarbeit bietet einen individuellen, emotionalen und körperlichen Zugangs zum Nationalsozialismus und gleichzeitig eine Vielfalt an Möglichkeiten mit den überwältigenden und oft verstörenden Informationen umzugehen, sie einzuordnen und eine individuelle Ausdrucksform für die Erkenntnisse zu finden. Die Auseinandersetzung mit der NS Geschichte trägt bedeutend zum Verständnis bei, dass Demokratie etwas ist, an dem alle kontinuierlich mitarbeiten müssen. Auch das künstlerische Endprodukt wird nur durch das Zusammenwirken der Gruppe möglich in der erfahren wird, wie bereichernd Unterschiedlichkeiten für einen gemeinsamen künstlerischen Prozess sein können und alle werden zu wichtigen Akteur:innen. Auch das Erinnern wird zum demokratischen Prozess, der nicht nur anhand vorgegebener Medien stattfindet - demokratisches Erinnern erforscht individuelle und ungewöhnlich Zugänge.
Was geben Sie Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg, wenn es um Haltung in Projekten der kulturellen Bildung geht?
Lust sich zu beteiligen, Demokratie mitzugestalten, sich politisch einzubringen entsteht durch die glaubwürdige Möglichkeit und die gelebte Erfahrung als Einzelne:r tatsächlich wirksam zu sein. Eine von Interesse und Respekt durchdrungene Haltung gegenüber Jugendlichen ist dafür die Grundvoraussetzung.