MIRROR // MIRROR
Kurzbeschreibung des Projekts
In Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig sowie Künstler:innen unterschiedlicher Disziplinen werden Aspekte der Geschichte von NS-Unrecht in Leipzig sowie Bezüge zu gegenwärtigen Formen rechter Radikalisierung in interdisziplinären und transmedialen Formaten verhandelt.
Teil 1: »ON THE OTHER SIDE« – ein interaktives Theaterplanspiel über Radikalisierung im Internet
Teil 2: »TRACING REMEMBRANCE« – ein mobiles digitales Game auf den Spuren von NS-Zwangsarbeit im Leipziger Stadtraum
Teil 3: »THE FUTURE IS YOURS« – ein partizipatives Stadtteilprojekt im Leipziger Osten über Widerstand und Solidarität in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).
Wie verstehen Sie Ihre Rolle als gesellschaftspolitische Akteurin oder Akteur im Feld der kulturellen Bildung?
Was ist dabei Ihre größte Herausforderung in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Polarisierung und wie gehen Sie damit um?
In Zeiten gesellschaftlicher und politischer Polarisierung tragen Akteur:innen der kulturellen Bildung die Verantwortung, sich klar zu positionieren – gegen jegliche Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung und für eine pluralistische, friedliche und demokratische Gemeinschaft. Diesem Anspruch kommt das TDJW als Ort der Vielfalt, Begegnung und des interkulturellen Austauschs in seiner Arbeit nach. Die Herausforderung besteht darin, niemandem eine vorgefertigte Sicht auf die Welt vorzuschreiben, sondern stattdessen Fragen zu stellen, vermeintliche Normalitäten zu hinterfragen und Räume zu eröffnen, in denen verschiedene Meinungen Platz haben und verhandelt werden können. Dabei ist es wichtig, die Pluralität von Sichtweisen auszuhalten und den konstruktiven Austausch zu fördern, aber gleichzeitig auch Folgen und Grenzen von Positionen klar aufzuzeigen. Auch innovative künstlerische Ansätze können neue gesellschaftliche Diskurse eröffnen. Das Projekt »MIRROR // MIRROR« z. B. wirft Fragen nach zeitgemäßen Formen von Erinnerungskultur auf sowie nach der Sichtbarkeit vielfältiger Perspektiven auf die Geschichte innerhalb des Selbstverständnisses einer Gesellschaft.
Was geben Sie Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg, wenn es um Haltung in Projekten der kulturellen Bildung geht?
Die konkrete Haltung einer/eines Akteur:in der kulturellen Bildung sollte konsequent nach innen und außen und durch eine der Zielgruppe angemessene Sprache kommuniziert werden: Sei es durch Schulungen im Kollegium, die einen Austausch ermöglichen, oder durch kreative Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.