greater form
Kurzbeschreibung des Projekts
greater form agieren zwischen Kunst, Aktivismus und Bildung. Unsere Anliegen sind die kulturelle Teilhabe von benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie die Zusammenarbeit von Kids und Erwachsenen. Seit 2015 forschen wir hierzu künstlerisch mit Kids der Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau. Seit 2019 im eigenen Projektraum. Die Themen, Fragen und Formen der Zusammenarbeit entstammen den Lebenswelten der Kids. Wir konfrontieren diese mit unseren. Wir experimentieren mit prozessoffenen Formen der Zusammenarbeit, arbeiten mit diversen künstlerischen Mitteln und fördern die Sichtbarkeit der Belange der Kids. Zusammen verhandeln wir, wie Fördergelder ausgegeben, welche Partys gefeiert werden und wie wir miteinander umgehen wollen. Gemeinsam produzieren wir Öffentlichkeit in Ausstellungen, Publikationen und den sozialen Medien.
Wie verstehen Sie Ihre Rolle als gesellschaftspolitische Akteurin oder Akteur im Feld der kulturellen Bildung?
Was ist dabei Ihre größte Herausforderung in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Polarisierung und wie gehen Sie damit um?
Damit auch für Kids in Armutsverhältnissen eine selbstbestimmte Teilhabe am künstlerischen und kulturellen Leben gewährleistet wird, braucht es Zugang zu Räumen und ausreichend Personal, das in der Schnittstelle von Kunst und Sozialem geschult ist. Dies zu realisieren in Zeiten steigender Mieten und steigendem Konkurrenzdruck auf dem Fördermittelmarkt, der zu wenig auf Nachhaltigkeit in den Beziehungen und zu stark auf Innovation der Projektformate setzt, ist anstrengende Sisyphosarbeit. Zu wenig Kinderrechte, zu viel Bürokratie. Und immer wieder keine reale Umverteilung von Reichtum. greater form erschafft einen utopischen Ort, an dem der Mangel an sebst gestaltbarem Raum, an der Sichtbarkeit sozialer Themen, an der Wertschätzung diverser kultureller Ausdrucksformen aufgehoben ist. Dies sollte keine Utopie sondern Nomalität für alle sein, unabhängig von Herkunft, sozialem Status, Geschlecht usw.
Was geben Sie Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg, wenn es um Haltung in Projekten der kulturellen Bildung geht?
Alle Projektbeteiligten gleichermaßen ernst nehmen, Vertrauens- und Beziehungsaufbau an aller erste Stelle stellen, einander kennenlernen. Erst dann gemeinsam Formen für die Themen finden, die im Miteinander aufkommen.